Geschichte der Gründungsjahr 1952

Der Gehörlosen-Sportverein Recklinghausen (früher Gehörlosen-Turn-und Sportverein Recklinghausen und Umgebung) wurde am 6. Juli 1952 in der Gaststätte „Brinkmann“ am Markt in Recklinghausen um 19.30 Uhr gegründet.

Stempel-GSVRE

Der Verein bestand darauf die sportliche Betätigung unter den Gehörlosen zu fördern. Gehörlose in Recklinghausen waren der Auffassung, dass in Recklinghausen ein eigenständiger Verein für sie vorhanden sein sollte, wobei die Breitenarbeiten vorgenommen wurden.

7 Gründungsmitglieder:
hinten v.l.: 1. Herbert Caspers, 2. Heinz Salewski (hörend); 3. Gerhard Schmelter, 4. Günter Hoffmann, 5.Karl-Heinz Vatter. sitzend: 6. Bernhard Grofmeyer; 7. Karl-Heinz Schreiber

Heute sind leider keine Gründungsmitglieder mehr vorhanden. Einige werden sich bestimmt in der Ferne wehmütig daran erinnern, wie schön die Zeit damals war.

Am Anfang wurde nur Leichtathletik betrieben.
Mit der regelmäßigen sportlichen Betätigung wurde auf der Viktoria-Kampfbahn begonnen, wo heute dort das Krankenhaus steht, manchmal auch auf dem Bruchweg-Sportplatz. Selbst in verschiedene Wälder mussten wir ausweichen.

Wir nahmen auch an Wettkämpfen Hörender teil und konnten beachtliche Platzierungen erreichen. Wir waren immer fleißig beim Training und hatten viel Freude am Sport. Wir lernten uns besser kennen und hatten Unterhaltung, wie Gehörlose sie pflegen.

Hier müssen wir mal erwähnen, dass aus unserem anfänglich kleinen Verein ein großer geworden ist. Voller Stolz blicken wir auf die Vergangenheit zurück, denn unter wie viel Opfer der einzelnen Kameraden haben wir alle die vorgenannten Erfolge erreichen können. Nicht nur Freizeit und Urlaub, auch Geld aus der eigenen Tasche musste hergegeben werden, um an allen diesen vielen Veranstaltungen teilnehmen zu können. Unser Dank gilt allen Vereinskameraden und der Name „GSV Recklinghausen 1952 e.V.“ ist unter allen Gehörlosen-Sportvereinen in Deutschland durch die großen Erfolge bekannt.

Es sollte auch eine Kegelabteilung von Herrn Paul Jakob geplant werden. Er verunglückte jedoch am 4. Juli 1952 tödlich, so dass die geplante Kegelabteilung zurückgestellt werden musste.
Die erste Versammlung begann am 27. Juli 1952 um 18.00 Uhr in der Gaststätte „Brinkmann“ am Markt. Auch wurde im Verein insbesondere der Prinzenkarneval, der vermutlich erstmals im Jahre 1953 begann, betrieben.
Am 6. Februar 1954 eröffnete das Prinzenpaar Freiherr Karl von Weber und die Prinzessin Irmgard von Schreiber den Karneval im Gesellschaftszimmer in der Wirtschaft „Klein“ an der Dortmunder Strasse.
Es wurde ausgiebig gefeiert, wobei viele Gehörlosen aus Umgebung sowie aus Bremen, Düsseldorf und Köln nach Recklinghausen kamen.

Einige gehörlose Holländer waren da und die wundervolle Musik lockte auch viele Hörenden heran.
Das Prinzenpaar hatte die Pflicht nach jeder Feier die Versammlung zu besuchen, um für jeden einen auszugeben. Bis dann im Jahre 1957 ein anderes Prinzenpaar einmal zur Versammlung nicht erschien, wurde man darüber sehr böse, da es gegen die Vereinsregelnverstoßen hatte. Erst als Vorsitzender Harry Förster im Jahre 1958 anbot, statt Prinzenkarneval ein bunter Abend zu veranstalten, um kein finanzielles Risiko einzugehen. Man benötigte Gelder besser zur Anschaffung von Sportgeräten.

Der Gehörlosen-Sportverein Recklinghausen 1952 hat sich zum Ziel gesetzt, besonders die Jugendarbeit zu fördern und neben dem Sport, auch die Geselligkeit zu pflegen. Wir sind bestrebt, die begonnenen Arbeit für Gehörlosen weiter fortzusetzen und noch zu verstärken.

Das Motto: „Wer rastet, der rostet“ soll für uns niemals Gültigkeit sein. Wenn wir nicht rasten, können wir gar nicht rosten.

Darum werde auch Du Mitglied im Gehörlosen-Sport-verein Recklinghausen 1952.

Als Dolmetscher setzte sich Heinrich Holländer etwa ab im Jahre 1958 für den Sportverein bereitwillig ein. Er war dort gern gesehen.
Später kam Konrad Stemmer, unser Gönner des heutigen Gehörlosen-Zentrums, als Dolmetscher zu uns. Er war dauerhaft im Einsatz, half hier und da, wo er konnte. Die Gehörlosen hatten ihm sehr viel zu verdanken.

Erstmals wurde das Mitteilungsblatt Anfang 1958 von Herrn Förster monatlich herausgegeben, das bei den Mitgliedern einen großen Anklang fand. Es diente für den Sportverein zur ausführlichen Information. Anfang 1966 zog Harry Förster nach Berlin und von da an wurde das Mitteilungsblatt eingestellt.

Quelle: Recklinghäuser Zeitung v. 06. 12. 1965

Harry Förster hinterließ seinen Spruch:
„Unser Verein wird das sein und bleiben, was er sich zur Aufgabe gemacht hat: die Heimat aller Gehörgeschädigten!“
Unser Verein ist nicht nur Sportgemeinschaft, sondern gleichzeitig auch Schicksalsgemeinschaft. Wir kämpfen gegen die Vereinsamung des gehörlosen Menschen inmitten seiner vollsinnigen Welt. Daher ist die Heimat des Gehörlosen  s e i n  Verein.

Im Jahre 1960 wurde der Name „Gehörlosen-Turn-Sportverein Recklinghausen 1952“ (Abkürzung GTSV) auf den neuen Namen „Gehörlosen-Sportverein Recklinghausen und Umgebung 1952 e.V.“ (Abkürzung GSV) geändert, wie er heute heißt.
Man plante auch zur Anschaffung eines neuen Vereinsabzeichens, da das Abzeichen ein Zusammengehörigkeitsgefühl im Verein erhöht.
Der gehörlose Grafiker Heinz Walter, der das Amt als 2. Vorsitzender des Deutschen Gehörlosen-Sportver-bandes bekleidete, schuf unser Vereinsabzeichen. Er hat das Abzeichen nach modernen Gesichtspunkten entworfen.

Hier müssen wir mal erwähnen, dass aus unserem anfänglich kleinen Verein ein großer geworden ist. Voller Stolz blicken wir auf die Vergangenheit zurück, denn unter wie viel Opfer der einzelnen Kameraden haben wir alle die vorgenannten Erfolge erreichen können. Nicht nur Freizeit und Urlaub, auch Geld aus der eigenen Tasche musste hergegeben werden, um an allen diesen vielen Veranstaltungen teilnehmen zu können. Unser Dank gilt allen Vereinskameraden und der Name „GSV Recklinghausen 1952 e.V.“ ist unter allen Gehörlosen-Sportvereinen in Deutschland durch die großen Erfolge bekannt.

Der Verein wurde im Laufe der Jahre um einige Abteilungen ausgedehnt:

1956 – Tischtennisabteilung
1957 – Jugendabteilung
1959 – Handballabteilung
1961 – Kegelabteilung
1967 – Fußballabteilung
1972 – Skiabteilung
1979 – Volleyballabteilung
1980 – Tennisabteilung
1990 – Seniorabteilung
1996 – Badmintonabteilung
1997 – Dartabteilungabteilung
2002 – Breitensportabteilung
2011 – Radsportabteilung
2018 – Triathlonabteilung
2018 – Seniorenfußballabteilung
2020 – Tischtennisabteilung
2022 – Boule-Abteilung

GSV-Geschichte-6

Die 1. Vorsitzender von 1952 bis heute

Karl-Heinz Schreiber                                 06.07.1952  –  09.11.1958
Harry Förster                                              09.11.1958  –  02.02.1964
Ulrich Nowak                                             02.02.1964  –  07.01.1967
Harald Seeger                                           07.01.1967  –  02.09.1967
Ulrich Nowak  *                                         02.09.1967  –  14.01.1968
Ulrich Nowak                                             14.01.1968  –  05.01.1969
Norbert Quandt                                         05.01.1969  –  16.01.1971
Ulrich Nowak                                             16.01.1971  –  13.01.1973
Norbert Quandt                                         13.01.1973  –  12.01.1975
Gerhard Kraemer                                       12.01.1975  –  08.01.1978
Karl-Heinz Zakrzewski                              08.01.1978  –  12.01.1979
Egon Kowski                                              12.01.1979  –  11.01.1980
Ulrich Nowak  *                                         11.01.1980  –  03.04.1980
Ulrich Nowak                                             03.04.1980  –  31.08.1981

 

Gerd Thyret  *                                           31.08.1981  –  10.01.1982
Gerd Thyret                                               10.01.1982  –  31.03.1989
Andrea Jaschinski  *                               31.03.1989  –  25.04.1989
Jörg Hesseln                                            25.04.1989  –  25.01.1991
Hans-Jürgen Jaschinski                        25.01.1991  –  15.09.1995
Knut Trendel                                            15.09.1995  –  19.01.1996
Hermann Riekötter                                 19.01.1996  –  23.01.1998
Hans-Jürgen Jaschinski                        23.01.1998  –  19.01.2001
Dieter Schwellbach                                19.01.2001  bis  23.04.2004
Knut Trendel                                            23.04.2004 bis 17.03.2006
Anna-Maria Gaunert                               17.03.2006 bis 23.04.2010
Margit Hesseln                                        23.04.2010 bis 01.04.2012
Christian Stern                                         01.04.2012 bis heute
*=> kommissarisch